England unter Elizabeth I. hatte sein Golden Age und das Spanien der Habsburger sein siglo de oro. Zu dieser Zeit erlebte auch die Musik eine Hochblüte in diesen Ländern. Und was war damals in Brandenburg? Fing dort alles erst mit der künstlerischen Raffinesse des Preußenkönigs Friedrich II., „des Großen“, an? Keineswegs! Das ist die These der Gambistin Juliane Laake mit ihrem Ensemble Art d’Echo. Als starke Argumente dafür werden Stücke des Musiklebens in der Mark Brandenburg aus dem 17. Jahrhunderts herangezogen: Von Kurfürst Sigismund an, der seine Hofkapelle ausbaute und internationale Musiker einlud, bis zum Großen Kurfürsten. Die Raritäten erklingen mit kantabler Geschmeidigkeit, atmend, mit tänzerischem Puls und kräftigen Farben, vollem Körper und doch angenehm transparent. Überraschend südlich lichtdurchflutet für die „märkische Sandbüchse“. Schon die brandenburgischen Kurfürsten wussten: Interkultureller Austausch lohnt sich.
Golden Age in Brandenburg
William Brade: Suite G-Dur
Nicolaus Zangius: Vater unser im Himmelreich
Bartholomäus Praetorius: Paduana & Galliard Nr. 1 d-Moll
Dietrich Stoeffken: Suite d-Moll
Adam Jasrzebsky: La Berlinesa & La Königsberga
Thomas Lupo: Fantasia
Walter Rowe: Coranto d-Moll
Matthew Locke: Suite V d-Moll
Georg Wolfgang Druckenmüller: Suite II G-Dur
Ambrosius Scherle: Suite g-Moll
Hieronymus Kradenthaller: Suite I d-Moll
Juliane Laake (Gamben), Ensemble Art d’Echo
Querstand