Einfach machen sie es dem Hörer nicht, die Deutsche Staatsphilharmonie und Karl-Heinz Steffens: Nichts da von vordergründigem Glanz oder Eleganz, auch keine eingängige Poesie oder mitreißende Virtuosität versuchen die ordentlichen, wenngleich bisweilen allzu bodenständigen, musizierenden Rheinland-Pfälzer in Schumanns Sinfonien zu entdecken. Stattdessen setzen sie auf ein abgedunkeltes Klangbild – was eher an einen Blick zurück erinnert als nach vorn in Sachen Interpretation – und lassen die sonore Satzdichte von Freund Brahms anklingen. Was nicht nur Partiturtreue mit sich bringt, sondern den Hörer auch besser das kompositorische Geflecht von Linien und Farben durchdringen lässt. Spannung und Kontur erwachsen aus dem Wechselspiel der instrumentalen Kräfte, auch wenn insbesondere den (Holz-)Bläsern gelegentlich ein Mehr an Präsenz wie Transparenz zu wünschen gewesen wäre: Erst so ließe sich nämlich erahnen, was hinter dem strahlenden Vordergrund glitzernder Einzelheiten in die Tiefe gehen könnte.
CD-Rezension Karl-Heinz Steffens
Spannung und Kontur
Romantik pur? Nein, die Rheinland-Pfälzer suchen nach mehr bei Schumann – und entdecken dunkle, widersprüchliche Seiten
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Der Dirigent und Klarinettist Karl-Heinz Steffens wurde 1961 in Trier geboren. Von 1982 bis 1985 studierte er an der Hochschule für Darstellende Kunst in Stuttgart Klarinette und erhielt noch im Jahr seines Abschlusses ein Engagement beim Staatstheater Kassel. Es folgten Stationen als…
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