Dem Ostinato-Prinzip spürt die Capella de la Torre auf ihrer neuen CD nach: Auf dem Hintergrund eines immer gleichen harmonischen oder rhythmischen Modells entfalten sich Spielfreude, Leichtigkeit und melodischer Reichtum. Wobei man sich dieses Mal recht weit von den Vorlagen entfernt, denn man sucht auf dieser Jubiläums-CD zum 10. Geburtstag des Ensembles die Verbindung mit dem Jazz, zu dem man in der Kunst der Improvisation eine Verbindung sieht. So reicht die Bandbreite der CD vom frühen 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das erzeugt einerseits große Kontraste, etwa wenn Michel Godards Dreaming Dancers auf Diego Ortiz stoßen. Andererseits ergeben sich aber auch neue Einsichten ins Alte, wie in der sehr schönen Bearbeitung der Passacaglia della vita des 16. Jahrhunderts. Hier ist die eigentliche Idee des Ostinaten ideal getroffen: gefühlte Freiheit auf einem nicht hinterfragten Hintergrund von Regeln. Zumal die sich ja auch im Text spiegelt: Was auch immer man macht, jeder muss sterben.
CD-Rezension Katharina Bäuml
Im Reich des Ostinaten
Vom frühen 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart: Katharina Bäuml mit ihrer Capella de la Torre
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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