Der Finne und seine Norweger. Klaus Mäkelä ist inzwischen Chef beim Oslo Philharmonic Orchestra. Für die Decca hat er nun sein Debüt dokumentiert, keine einzelne Einspielung, sondern gleich ein ganzer Zyklus mit den Sinfonien von Jean Sibelius. Auffallend, dass sich das Projekt als Ganzes wenig einheitlich präsentiert. Schon die erste Sinfonie erscheint mehr als sinfonische Dichtung, das heißt als eine Abfolge einzelner Stimmungen und Bilder. Auch die dritte Sinfonie zählt nicht zu den stärksten Beiträgen dieser Edition. In den Sinfonien fünf und sieben ergeben sich schlüssigere Ansichten. Dennoch, an Davis oder Bernstein, um nur zwei stellvertretende Namen zu nennen, kommt Mäkelä nicht heran. Ihm gelingen schöne Details, doch in die Tiefe von Sibelius’ Klangwelt, zu ihren Geheimnissen, dringt diese Aufnahme insgesamt zu selten vor. Ist dieser Schritt für Mäkelä einfach etwas zu früh gekommen?
Sibelius: Sinfonien Nr. 1–7
Oslo Philharmonic Orchestra, Klaus Mäkelä (Leitung)
Decca