Hochgehandelt – aber kann Klaus Mäkelä einlösen, was die Euphorie um ihn suggeriert? Seine neue Einspielung zweier Strawinsky-Werke lässt eine eigene Handschrift und kluge Entscheidungen erkennen, die zu wirklich überzeugenden Resultaten führen. Er staffelt das Orchestre de Paris mit viel Umsicht, vor allem geht er mit Strawinskys rhythmischen Herausforderungen so um, dass die Musik nie (nur) stampft, sondern (auch) federt. In die Härte mischt sich eine gewisse Noblesse, die zeigt, dass es sich zugleich um Tanzmusik handelt. Auch die vielen kleinen Verschachtelungen bindet er zu einem organisch-selbstverständlichen Ganzen. Mäkelä gelingt es, dass gerade „Le Sacre du Printemps“ einerseits drahtig, ja in gewisser Wiese athletisch klingt, andererseits flirrend und fragil. Beim „Feuervogel“ können die Franzosen mit einer koketten und stellenweise fast rokokohaften Interpretation punkten.
Strawinsky: Le Sacre du printemps & L’Oiseau de feu
Orchestre de Paris, Klaus Mäkelä (Leitung)
Decca