Startseite » Rezensionen » Sanitäter in der Melodiennot

CD-Rezension Klavierduo Takahashi-Lehmann

Sanitäter in der Melodiennot

Debüt-Album des Klavierduos Takahashi-Lehmann: Das Lyrische, das Versonnene liegt den beiden Musikern

vonChristoph Vratz,

Das Klavierduo Norie Takahashi und Björn Lehmann hat ein spannend komponiertes Debüt-Album vorgelegt: mit Schönbergs erster Kammersinfonie, Beethovens Großer Fuge und Schumanns Zweiter – jeweils in Bearbeitungen der Komponisten für Klavier zu vier Händen. Bei Beethoven bleiben Takahashi/Lehmann hinter der jüngsten Vergleichsaufnahme mit Trenkner/Speidel und, mehr noch, hinter der Einspielung mit dem Duo d’Accord zurück. Die scharfe Rhythmik klingt hier geglätteter, weniger wagelustig, weniger existenziell. Das gilt, teilweise, auch für die beiden anderen Werke. Das Lyrische, das Versonnene liegt dem Duo hingegen deutlich mehr, was nicht nur in die langsamen Abschnitte, sondern bis in die beiden Schlusssätze von Schumann und besonders von Schönberg ausstrahlt. Beide Musiker nähern sich diesen heimatlosen Melodiefetzen wie Sanitäter, die ihnen Heimat geben und permanent frische Luft zuführen.

Beethoven: Große Fuge
op. 134, Schumann: Sinfonie Nr. 2, Schönberg: Kammersinfonie Nr. 1

Klavierduo Takahashi-Lehmann
audite

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

„Glass Two“ – Minimalismus trifft Klangvielfalt

Pascal Schumacher & Danae Dörken interpretieren Philip Glass dank  Vibraphon & Klavier aufregend neu.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!