Jetzt, endlich, hat er es gewagt. Erstmals hat Lars Vogt Werke von Frédéric Chopin aufgenommen. Vogt zählt nicht zu den Pianisten, die im Halbjahres-Rhythmus eine CD dem Markt zuführen, um den eigenen Popularitätsstatus zu untermauern. Er lässt sich nicht von den Trieben des Marktes pushen. Das merkt man seiner neuen Aufnahme jederzeit an. Vogt wählt einen eigenen Weg, fernab der berauschenden Virtuosität eines Horowitz oder der majestätischen Würde eines Rubinstein. Dieser Chopin klingt anders, so teilweise noch nicht gehört: intimer, versonnener, weltenferner. Ob in der g-Moll-Ballade, im Molto più lento des ersten Scherzos, im Trio des Trauermarsches aus der zweiten Sonate oder in den sechs ausgewählten Nocturnes – Vogt dringt in die Welt der Pianissimi, der gesungenen Melodien, der verborgenen Geheimnisse vor. Ständig wechselt er die Beleuchtung, seine Regie ist so diskret, wie man es von Chopins dichter Textur kaum erwarten würde. Geschwindigkeitsrekorde und der ganze klirrende Zauber interessieren Vogt nicht, dafür dringt er mit einer Lust am reinen Klang bis zum poetischen Kern vor.
CD-Rezension Lars Vogt
Eigener Weg ins Geheimnis
Lars Vogt setzt sich erstmals mit der Musik Frédéric Chopins auf CD auseinander
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Lars Vogt, 1970 im nordrhein-westfälischen Düren geboren, war ein international gefragter Pianist und Professor für Klavier, der es sich zur besonderen Aufgabe gemacht hat, junge Leute für klassische Musik zu begeistern. Lars Vogt begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel.…
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