Es ist eine der letzten Aufnahmen mit dem zu früh verstorbenen Pianisten Lars Vogt. Inwieweit die Umstände seiner Erkrankung und Diagnose sich künstlerisch auf diese Produktion ausgewirkt haben, bleibt letztlich Spekulation. Nimmt man aber die Eindringlichkeit, wie hier Schuberts Klaviertrios (sowie die Arpeggione-Sonate mit Cello und das h-Moll-Rondo mit Geige) in ihrer Ausdrucksdichte festgehalten wurden, zum Maßstab, darf man diesen Verdacht als erhärtet ansehen. Es sind die vielen und leisen und sehr leisen Passagen, in denen Vogt und an seiner Seite Tanja und Christian Tetzlaff die Abgründe ausloten, ihre Trost-Momente offenlegen, ihre schattige Melancholie beleuchten. Und dann sind da, etwa im langsamen Satz des zweiten Trios, die gewaltigen Ausbrüche von orchestraler Wucht, die ihrerseits an Grenzen führen. Kunst als Abbild des Lebens, hier exemplarisch eingefangen.
Schubert: Klaviertrios Nr. 1 & 2, Notturno D 897, Rondo D 895 & Arpeggione-Sonate D 821
Christian Tetzlaff (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier)
Ondine