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Rezension Les Épopées – Monteverdi: L’Orfeo

Fundierte Respektlosigkeit

Authentisch und überzeugend gestalten das französische Ensemble Les Épopées und Julian Prégardien als titelgebender Orfeo Monteverdis frühe Oper.

vonRoland H. Dippel,

Julian Prégardiens Sänger Orfeo ist alles andere lyrisch und sein Solo an die Wälder sogar von einer forschen, fast frenetischen Ausgelassenheit. Am unteren Rand des Stimmungsbarometers rieseln in der Begegnung des mit fahler Sinnlichkeit gestaltenden Luigi De Donato als Acheron-Fährmann Caronte Schauer der Kälte und Trostlosigkeit. Les Épopées stürzen sich mit durch hohes Fachwissen angeeigneter Respektlosigkeit auf die zu einer der ersten Opern gewordenen Tragödien-Rekonstruktion mit Dante-Zitaten aus dem bildungshungrigen Zeitgeist der Spätrenaissance. Alle lassen sich von der französischen Deklamationspräzision für die dramatische Adaption nach antiken Mythologie infizieren und stellen ihre Stimmen in den Dienst authentischer Gestaltung. Eine packende Gesamtleistung mit Kraft, sängerischer Griffigkeit und Sensibilität. Diese Aufnahme ist der perfekte Einstieg für Monteverdi-Neulinge.

Les Épopées
Les Épopées

Monteverdi: L’Orfeo

Julian Prégardien (Orfeo), Les Épopées, Stéphane Fuget (Leitung)
Château de Versailles Spectacles

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