Klar und frisch perlt Mendelssohns Violinkonzert bei Liza Ferschtman, atmet durchaus romantische Melancholie, versprüht aber vor allem Lebensfreude, scheint namentlich im Andante geradezu delfin-artig spielerisch durchs Orchester zu tauchen. Eine nie oberflächliche, klangtechnisch vorzüglich gelungene Aufnahme dieses so oft eingespielten Konzertes. Einzig das ein wenig phlegmatisch mitmusizierende, durchaus klangschöne Orchester lässt ein wenig Luft nach oben. In gleicher, spontan anmutender Frische kommt das mit renommierten Solisten der jüngeren Generation live eingespielte Oktett daher. Jugendliche Unbeschwertheit trifft da in schönster Weise auf kammermusikalisches Verständnis; eine Orgie des Aufeinanderhörens, dominiert von Ferschtmans schlank strahlendem Ton und jener rätselhaften Sanftheit, die dieser einzigartigen Komposition des 16-jährigen Mendelssohn eigentümlich ist.
Mendelssohn: Violinkonzert op. 64 & Streichoktett op. 20
Liza Ferschtman (Violine), Het Gelders Orkest, Kees Bakels (Leitung)
Challenge