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CD-Rezension Marek Janowski – Beethoven: Missa solemnis

Immer human

Bei Janowski besitzt die „Missa solemnis“ immer etwas Humanes, und in den leisen Passagen bleibt sie frei von allem Frömmlerischen

vonChristian Lahneck,

Kurz vor seinem Abschied vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin im Dezember 2016 hat Marek Janowski (nach 2010) noch einmal Beethovens „Missa solemnis“ aufgeführt, mit dem MDR Rundfunkchor Leipzig und dem homogenen Solisten-Quartett Hangler, Kulman, Elsner, Selig. Interpretations-Wege wie bei Gardiner oder Harnoncourt darf man hier nicht erwarten, denn Janowski meidet eine Dramaturgie aus grellen Effekten. Lärmend ist sein Beethoven nie, doch mangelt es ihm keineswegs an innerer Kraft und auch nicht an klar konturierten Kontrasten. Auch sind seine Tempi alles andere als zurückhaltend, aber dieser Beethoven gerät zu keinem Zeitpunkt rabiat. Bei Janowski besitzt die „Missa“ immer etwas Humanes, und in den leisen Passagen bleibt sie frei von allem Frömmlerischen. Eine in sich geschlossene Aufnahme, die verrät, dass Janowski ein Stimmen-Dirigent ist. Im Zweifelsfall haben die Sänger Vorfahrt.

Beethoven: Missa Solemnis

Regine Hangler (Sopran), Elisabeth Kulman (Alt), Christian Elsner (Tenor), Franz-Josef Selig (Bass), MDR Rundfunkchor Leipzig, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Marek Janowski (Leitung)
PentaTone

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