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Rezension Mariss Jansons – Schtschedrin & Respighi

Effektvolles Paradestück

Mariss Jansons zelebrierte die „Carmen-Suite“ mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zum 85. Geburtstag des Komponisten Rodion Schtschedrin.

vonRoland H. Dippel,

Die Aufnahmen unter der Leitung des am 1. Dezember 2019 verstorbenen Mariss Jansons entstanden 2017. Wenn Jansons die 1967 nach der Moskauer Uraufführung abgesetzte „Carmen-Suite“ Rodion Schtschedrins mit schärfendem Enthusiasmus angeht, glüht der gesamte Klanghorizont dieser glänzend instrumentierten Ballett-Partitur: Rasanz anstelle der von Nietzsche an Bizet bewunderten „Leichtfüßigkeit“ und gesteuerte Exaltation statt stichfester Dramatik. Klangspielereien jagen sich auf höchstem Niveau, etwa wenn Schtschedrin das „Torero“-Lied erst zerlegt und dann mit kräftigen Farben und breiten Rhythmus-Rändern neu zusammenbaut. Jansons zelebrierte die „Carmen-Suite“ mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zum 85. Geburtstag des Komponisten als effektvolles Paradestück, bei dem man für einige Sekunden Bizets Original untreu werden könnte. Respighis „Pini di Roma“ bilden das ebenbürtig massive Finale.

Mariss Jansons © Peter Meisel/BR
Mariss Jansons © Peter Meisel/BR

Schtschedrin: Carmen-Suite
Respighi: Pini di Roma

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (Leitung)
BR Klassik

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