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Rezension Michael Sanderling – Brahms: Sämtliche Sinfonien

Ohne Tadel

Mit stringenter Dramaturgie führt Michael Sanderling das Luzerner Sinfonieorchester durch die Brahms-Sinfonien.

vonFrank Armbruster,

Eindrucksvoll prangen die Alpengipfel auf dem Cover dieser Neueinspielung der Sinfonien. Brahms und Berge? Ein Dirigent meinte einmal, Brahms’ Sinfonik könne nur verstehen, wer einen Regentag in der Lüneburger Heide verbracht habe. Wenig bekannt ist dagegen, dass Brahms insgesamt drei Mal in Luzern gewesen ist und von dort an Clara Schumann schrieb: „Also blus das Alphorn heut: Adagio“, darunter zwei Notenzeilen, die dem Hornruf im Finale der ersten Sinfonie ähneln. Dem Luzerner Sinfonieorchester jedenfalls gelingen in seiner Gesamtaufnahme der Sinfonien nicht nur die Hornpassagen exzellent: man könnte – um die Alpenmetapher weiter zu bedienen – mit Fug und Recht sagen, dass die Schweizer hier klare Bergluft durch Brahms‘ Partitur blasen. Frisch und klar im Klang, dramatisch stringent durchgearbeitet und technisch ohne Fehl und Tadel kommen diese Aufnahmen mit Chefdirigent Michael Sanderling daher. Chapeau.

Michael Sanderling
Michael Sanderling

Brahms: Sämtliche Sinfonien (Nr. 1–4), Brahms/Schönberg: Klavierquartett Nr. 1

Luzerner Sinfonieorchester, Michael Sanderling (Leitung)
Warner Classics

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