Die Südafrikanerin Sally Silver leuchtet mit bruchlos geführtem, geläufigem Koloratursopran die Titelrolle bis in den letzten Winkel musikalisch aus – und weckt so Interesse für die 1858 uraufgeführte, über 50 Jahre lang in englischsprachigen Ländern erfolgreiche, und hier erstmals eingespielte 23. Oper von Michael William Balfe. Durch die Handlung um einen reichen Mann, der zwischen zwei Frauen steht und ohne jedes Motiv Haus und Hof verspielt, taumeln Dämonen und Piraten – und eben die Titelfigur, eine Art Unterweltsekretärin, die am Ende auf eigenen Wunsch zum Engel wird. In der Musik klingt vieles nach Donizetti und dem jungen Verdi, einiges nach britischer Chortradition. Dazu kommen Spezialeffekte à la Windmaschine und Orgel. Richard Bonynge präsentiert die, zumindest aus heutiger Sicht, reichlich absurde Melange stimmig mit augenzwinkernder Dezenz und leidenschaftlicher Entdeckerfreude.
CD-Rezension Richard Bonynge
Mit Windmaschine und Orgel
Richard Bonynge präsentiert eine viktorianische Gruseloper als charmante musikhistorische Fußnote
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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