Der Komponist Viktor Ullmann ist vor allem bekannt durch seine Oper Der Kaiser von Atlantis, die er im KZ Theresienstadt geschrieben hat. Wieviel Kreativität Ullmann in einer Zeit größter Bedrohung entfaltete, beweist auch seine Klaviermusik. Seine insgesamt sieben Klaviersonaten, entstanden zwischen 1936 und 1944, sind vielgestaltig, prägnant, voller Esprit, energiegeladen, mit Tiefgang, modern und gleichzeitig unmittelbar emotional ansprechend. Hellwache Musik. Diese reiche Schaffenskraft wurde grausam gebrochen, Ullmann wurde in Auschwitz ermordet. Ullmanns Zeitgenosse Norbert von Hannenheim hatte trotz aller Modernität eine verträumtere Klangsprache, seine Werke wirken weicher, zuweilen versetzt mit spätromantischen Düften. Auch er überlebte den NS-Terror nicht, starb 1945 in einer Psychiatrie. Eine wertvolle Entdeckung auf CD, die eine wahre Schatztruhe an Klavierwerken öffnet, in einer Interpretation, die als Referenzaufnahme gelten kann.
CD-Rezension Moritz Ernst
Pianistische Schatztruhe
Klavierwerke zweier von den Nazis gebrochenen Komponisten in fulminanten Interpretationen von Moritz Ernst
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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