So wünscht man sich das Cellokonzert Nr. 1 von Dimitri Schostakowitsch, frei von Sentiment und Pathos, aber zupackend, mit Ecken, Kanten und Tiefgang. Michał Nesterowicz gelingt mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin ein transparenter Klang mit scharfen Konturen. Vor allem auch die Bläser bestechen durch Klarheit, das gesamte Orchester glänzt mit sehr differenzierten Dynamik-Abstufungen und gestaltet die elegischen Momente bezwingend. Solist Nicolas Altstaedt spielt auf den Punkt mit atmosphärischer Gestaltung und feinsten Nuancen. Merkwürdigerweise flacht nur seine Solokadenz etwas ab. Dafür ist er durchgehend souverän im Cellokonzert des mit Schostakowitsch befreundeten Mieczysław Weinberg. Tiefer Ernst und Direktheit erzeugen hier einen kräftigen Sog, zarte Linien wachsen zu mächtigen Klanggebäuden an, wechseln zu Tanzrhythmen und Klezmer-Anklängen. Überzeugend wird das Spektrum dieses Werks von allen Mitwirkenden ausgelotet.
CD-Rezension Nicolas Altstaedt
Tief ausgelotet
Schostakowitsch und Weinberg waren zu Lebzeiten befreundet – eine gute Idee, sie mit ihren Cellokonzerten in einen Dialog zu setzen
-
Geboren in Heidelberg als Sohn eines Deutschen und einer Französin, unternahm er mit sechs Jahren seine ersten Streichversuche auf dem Cello. Eine eher zufällige Wahl, da sein Vater ein wenig Klavier und Cello spielte – und für die Tasten hatte sich halt…
Mehr auf dem Künstlerportal
-
„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!