Die Stimme ist trocken geworden und rutscht unter Forte-Druck schon mal aus dem Fokus. Dennoch ist die Veröffentlichung dieses Rundfunkmitschnitts von 2005 ein würdiges Geschenk zum 80. Geburtstag des Sängers. Denn schon nach wenigen Takten bezwingt, trotz stimmlicher „Altersschwäche“, die kontemplativ gebändigte Emotionalität von Schreiers Singen. In den hochsensibel ausgestalteten Wort-Ton-Beziehungen wie im Umgang mit dramatischen Kontrasten lässt Schreier seine früheren Einspielungen deutlich hinter sich. Die Wetterfahne und Rast etwa lodern geradezu vor eruptiver Expressivität. Gewöhnungsbedürftig bleibt einzig die Begleitung mit Streichquartett. Da werden längere Lieder, wie beispielsweise Im Dorfe, zu reizvollen sinfonischen Miniaturen, aber der große epische Atem des originalen Klavierparts wird nicht ganz erreicht.
CD-Rezension Peter Schreier
Eine letzte Winterreise
Erstmals veröffentlicht: Peter Schreiers letzte Winterreise, begleitet vom Dresdner Streichquartett
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Aufgewachsen im sächsischen Gauernitz, wurde Peter Schreier 1943 in die Vorbereitungsklasse des Dresdner Kreuzchores aufgenommen und im Juli 1945 Mitglied des Kreuzchores. Bereits als Knabenalt machte Peter Schreier auf sich aufmerksam, was Tonaufnahmen aus dieser Zeit dokumentieren. Nach dem Stimmbruch wechselte Schreier…
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