Philipp von Steinaecker und das Mahler Academy Orchestra präsentieren Gustav Mahlers neunte Sinfonie aus historischer Perspektive. Musikwissenschaftlich beraten und dazu durch die Mahler-Partitur des Dirigenten Willem Mengelberg erhärtet, erklärt von Steinaecker im Beiheft seinen Ansatz und setzt ihn schlüssig in die Tat um: ein sehr transparenter, atmender, zugleich unmittelbarer Mahler. Von Steinaecker macht das rigoros Neuartige dieser Musik hörbar, ohne in seinem Ansatz zu radikal zu wirken. Das „Täppische“ im Ländler kommt offen zur Geltung, zumal Tempi in dieser Aufnahme nicht an ein starres Korsett gebunden sind. Auch die Vorgabe „Sehr trotzig“ im dritten Satz lässt an Deutlichkeit keine Zweifel zu: Dieses Mahler-Konzept ist mutig, aber in sich wohlbegründet. Der vibratoarme Streicherklang zu Beginn des Adagio-Satzes hat etwas Klagend-Fragiles, aber kurz darauf auch etwas Tröstliches.
Mahler: Sinfonie Nr. 9
Mahler Academy Orchestra, Philipp von Steinaecker (Leitung)
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