Maurice Ravel blieb als Mensch der große Unbekannte: Seine Mischung aus modischer Extravaganz, spleeniger Verspieltheit und serviler Höflichkeit waren letztlich Panzer. Das Puppentheater Halle hat mit der Pianistin Ragna Schirmer den Versuch gewagt, sich Ravel zu nähern: Gezeigt wird ein großes melancholisches Kind, poetisch verbrämt, mehr leider nicht. Die Theaterproduktion verzahnt Lebensstationen Ravels und verbindet sie mit der Aufführung zweier seiner Klavierzyklen, was allerdings nicht immer dramaturgisch zwingend wirkt. Das Ganze wird von einer erschreckend uninspirierten Filmregie auf dieser DVD in klischeehaften, langweiligen Kameraeinstellungen eingefangen. Dies nimmt sowohl dem Puppenspiel als auch der Pianistin jeglichen Charme und Zauber. Zum Glück liegt noch eine CD mit Ravels Miroirs und Gaspard de la nuit bei. Denn Ragna Schirmer spielt diese Werke wirklich wunderbar.
DVD-Rezension Ragna Schirmer
Uninspirierter Ausflug in Ravels Puppenkiste
Leben und Werk Maurice Ravels als Puppentheater? Hätte spannend werden können
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Mit 28 Jahren erhielt sie ihre erste Professur und erarbeitete sich nebenbei eine internationale Karriere als Konzertpianistin. Die 1972 in Hildesheim geborene Ragna Schirmer ist das, was man ein musikalisches Ausnahmetalent nennt. 1991 begann sie ein Studium an der Hochschule für Musik…
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