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Rezension Renaud Capuçon & David Fray – Bach

Tiefe Einblicke

Renaud Capuçons und David Frays Album zeichnet die substanzielle Auseinandersetzung mit der Emotionalität von Bachs Musik aus.

vonFrank Armbruster,

Dogmatische Verfechter historisch informierter Aufführungspraxis mögen vielleicht die Nase rümpfen angesichts manches Geigenvibratos oder der ein oder anderen romantisch ausgespielten Klavierphrase. Der Geiger Renaud Capuçon und der Pianist David Fray, beide mit Bachs Musik sehr vertraut, haben vier der sechs Sonaten Johann Sebastian Bachs für Violine und Klavier eingespielt – und was diese herausragende Aufnahme auszeichnet, ist eben nicht die blinde Befolgung aufführungspraktischer Regeln, sondern eine substanzielle Auseinandersetzung mit der Emotionalität von Bachs Musik, ohne dabei in romantische Schwärmerei zu verfallen. Alles besitzt hier Maß und Geschmack, ist bestechend klar ausmusiziert und bietet dem Hörer tiefere Einblicke in den Facettenreichtum von Bachs Musik als das meiste dessen, was man von Barockspezialisten gewohnt ist. Hier haben sich ganz offenbar zwei Gleichgesinnte gefunden.

Renaud Capuçon
Renaud Capuçon © Simon Fowler/Warner Classics

Bach: Violinsonaten Nr. 3-6 BWV 1016-1019

Renaud Capuçon (Violine), David Fray (Klavier)
Erato

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