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Rezension René Jacobs – Beethoven: Missa Solemnis

Sphärisch

Réne Jacobs gelingt es, Beethovens „Missa Solemnis“ als eine sehr persönliche, stellenweise geradezu intime Musik abzubilden.

vonChristian Lahneck,

Vordergründig könnte man eine gewisse Kühle feststellen. Doch je genauer man in René Jacobs Neueinspielung von Beethovens „Missa solemnis“ hineinhört, desto stärker vernimmt man die Fülle an Botschaften. Das beginnt mit der Aufstellung des Chors, der seitlich des Orchesters als „irdische Stimme“ (Jacobs) fungiert, während die Solisten hinten stehen im Sinne eines entfernten „Engelchors“. Das Freiburger Barockorchester, die vier sehr homogenen Vokalisten sowie der RIAS Kammerchor musizieren äußerst fein und genau aufeinander abgestimmt, vor allem aber gelingt es ihnen, Beethovens oft spröde und sperrig klingende „Missa“ als eine sehr persönliche, stellenweise geradezu intime Musik abzubilden, ein Großwerk, das die institutionell unabhängige Glaubenswelt des Komponisten einfängt. Immer wieder gibt es berührende Momente, etwa beim Übergang vom Sanctus zum Benedictus: Das klingt geradezu sphärisch.

René Jacobs
René Jacobs

Beethoven: Missa Solemnis op. 123

Polina Pasztircsák (Sopran), Sophie Harmsen (Mezzosopran), Steve Davislim (Tenor), Johannes Weisser (Bariton), RIAS Kammerchor, Freiburger Barockorchester, René Jacobs (Leitung)
harmonia mundi

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