Ziemlich unbekannt sind die Chorwerke Richard Strauss‘ schon allein deswegen geblieben, weil ihre enorme Schwierigkeit die meisten Chöre daran hindert, sie zu singen. Nicht so den Rundfunkchor Berlin, der mit der Deutschen Motette von 1913 gleich den schwersten Brocken an den Beginn seiner CD gestellt hat. Souverän meistert er sowohl die ausgedehnte Chromatik als auch die extremen Lagen, in die Strauss die Sängerinnen und Sänger schickt. Von der auch satztechnisch extremen Komplexität der Motette geht es zu den für Sänger und Publikum einfacheren Männerchören, ehe mit dem späten An den Baum Daphne (an den sich der Staats- und Domchor wagt) und vor allem mit Hymne und Der Abend von 1897 wieder außergewöhnliche Anforderungen gestellt werden. Doch Michael Gläser steuert seine Ensemble sauber intoniert durch alle kontrapunktischen Probleme. Eine schöne Gelegenheit, diese Musik kennen zu lernen.
CD-Rezension Rundfunkchor Berlin
Extrem komplex
Chorwerke von Strauss gesungen vom Berliner Rundfunkchor, sowie dem Staats- und Domchor Berlin unter der Leitung von Michael Gläser
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Der Rundfunkchor Berlin ist ein gemischtes Chorensemble mit internationalem Renommee. Als Gründungjahr des damaligen Berliner Funkchors wird 1925 angegeben, seitdem ist der Chor mehrmals umbenannt worden. Die erste Namensänderung erfolgte im Jahr 1933 in Chor des Reichssenders Berlin. Nach dessen Auflösung genau…
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