Die hohe Affinität polnischer Komponisten zur Kultur Frankreichs zeigte sich noch Mitte des 20. Jahrhunderts im Schaffen des nach Auschwitz verschleppten Simon Laks. Dieser überlebte und ging nach dem Zweiten Weltkrieg wieder nach Paris. Die mit Erstaufnahmen und dem historischen Bonustrack „Alkoholik“ aufwartende Einspielung von Laks‘ Stücken für Stimme und Klavier ist eine Enzyklopädie von Lied und Chanson, Gassenhauer und Ballade. Die Themen reichen in den meist tonal gebundenen und freischwebenden Gebilden von jüdischen Volksgesängen bis hin zur Suche nach dem richtigen Einfall. Es geht immer wieder um die Musik selbst und deren die Menschen verbindende Kraft. Ania Vegry fühlt sich in den geschlossenen Stücken wohler als in Übergängen zum Melodram, wenn die Stimme sich fragend zurücknimmt. Katarzyna Wasiak zeigt verblüffende Geschmeidigkeit zwischen Melancholie und Bravour.
Laks: Sämtliche Lieder & Melodramen
Ania Vegry (Sopran), Katarzyna Wasiak (Klavier), Dominique Horwitz (Sprecher)
eda records