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Rezension Simon Rattle – Mahler: Siebte Sinfonie

Ins Leere

Im Vergleich zu vorherigen Mahler-Aufnahmen gelingt Simon Rattle und dem BR-Sinfonieorchester in der siebten Sinfonie kein großer Coup.

vonFrank Armbruster,

Mit heiterer Musik tat sich Gustav Mahler schwer. „Humoristischen Inhalts“, so schrieb er, sei seine siebte Sinfonie, eine Aussage, die sich allenfalls am umstrittenen Jubelton des Finales festmachen lässt. Das Werk, schwer zu deuten, gilt nicht ohne Grund als Aschenputtel unter Mahlers Sinfonien, und auch Simon Rattle hat mit seinem BR-Sinfonieorchester damit Probleme. Was Rattles Einspielung der Sechsten so fesselnd macht – die Unbedingtheit seines Ausdruckswillens – läuft bei der Siebten mitunter ins Leere, denn Rattle findet zu vielen Passagen keine konzise Haltung. Die ständigen Tempomodifikationen im Kopfsatz versucht er organisch zu verbinden, unterläuft damit aber die Spannung, die sich gerade aus der Divergenz ergibt. Es gibt viele schöne Stellen, auch instrumentaltechnisch zeigen sich die Bayern wieder von ihrer besten Seite, dennoch wirkt Rattles Siebte formal nicht geschlossen. Auch dem Sog des Finales bleibt er einiges schuldig.

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Simon Rattle
Simon Rattle

Mahler: Sinfonie Nr. 7

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Simon Rattle (Leitung)
BR Klassik

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