Das respektvolle Geben und Nehmen bei Gershwin und Ravel dürfte bekannt sein. Die Idee, beide auf einer CD zu vereinigen, ist also nicht neu. Interessant wird es, wenn sie auf einen Komponisten unserer Tage treffen: Philip Lasser, geboren 1963 in New York, Mutter Französin, Vater Amerikaner. Sein Klavierkonzert, das er Simone Dinnerstein in die Hände geschrieben hat, ist einer moderaten Moderne verpflichtet, duftig, stimmungsvoll, mit virtuosem Klavierpart. Dem stellt Dinnerstein Ravels berühmtes G-Dur-Klavierkonzert gegenüber. Zusammen mit dem MDR Sinfonieorchester unter Kristjan Järvi wirkt es in den Rahmensätzen lichtdurchflutet, übermütig und mitunter mit magischem Schillern. Manches schießt im Orchester aber auch übers Ziel hinaus. Und der traumschöne Mittelsatz kam schon mal zarter daher. Auch der Gershwin-Klassiker Rhapsody in Blue gerät zuweilen orchestral etwas zu teutonisch. Keine perfekte CD, aber sympathisch in der Zusammenstellung.
CD-Rezension Simone Dinnerstein
Voller Kraft übers Ziel hinaus
Hat man schon brillanter gehört: Gershwin und Ravel mit Simone Dinnerstein und dem MDR-Sinfonieorchester unter Kristjan Järvi
-
„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!