Bei den meisten Sopranistinnen ist man schon dankbar, wenn sie ihre Stimme wenigstens bis 40 in einem halbwegs anhörbaren Zustand halten. Simone Kermes hingegen wird von CD zu CD immer noch besser. Und demonstriert mit ihrem neuen Album Dramma, dass sie im Barock-Repertoire nach wie vor keine Konkurrenz hat. Als man vor knapp 20 Jahren den Soundtrack des Farinelli-Films aufnahm, mischte man die Stimmen einer Sopranistin und eines Countertenors, weil man meinte, nur so die Virtuosität eines Kastraten adäquat wiedergeben zu können. Heute haben wir Simone Kermes, die uns als unumstrittene Barockkönigin zwölf Kastratenarien kredenzt, acht davon als Ersteinspielung. Wer die Sopranistin kennt, weiß, dass sie ihr Publikum keinesfalls nur mit ihren aberwitzig virtuosen Hexenkünsten verzaubert, sondern auch und gerade in ruhigeren Arien zutiefst berührt. Man ist also ständig hin- und hergerissen und mag sich nicht entscheiden, welche Seite von Kermes‘ Kunst einem noch größeren Genuss bereitet. Nur eines ist ganz ohne Zweifel klar: An ihrem Thron wird so bald niemand rütteln.
CD-Rezension Simone Kermes
Neues von der Königin
Bei den meisten Sopranistinnen ist man schon dankbar, wenn sie ihre Stimme wenigstens bis 40 in einem halbwegs anhörbaren Zustand halten. Simone Kermes hingegen wird von CD zu CD immer noch besser. Und demonstriert mit ihrem neuen Album Dramma, dass sie im Barock-Repertoire nach wie vor keine Konkurrenz hat. Als man vor knapp 20 Jahren…
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Blond, brünett, rothaarig – Sopranistin Simone Kermes fällt auf der Bühne meist nicht nur wegen ihrer außerordentlichen Stimm-, sondern auch wegen ihrer Verwandlungskunst auf. 1965 in Leipzig geboren, machte sie zunächst eine Ausbildung zur Facharbeiterin für Schreibtechnik. Danach studierte sie Gesang bei…
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