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Rezension Sylvain Cambreling – Debussy: Le Martyre de Saint-Sébastien

Sinnliche Reizüberflutung

Claude Debussys Mammutwerk „Le Martyre de Saint-Sébastien“ erfährt durch Sylvain Cambreling und exquisiten Solisten seltene Aufmerksamkeit.

vonFrank Armbruster,

3938. Soviele Verse enthält Gabriele D’Annunzios Libretto zu Claude Debussys Schauspielmusik über die Qualen des Heiligen Sebastian „Le Martyre de Saint-Sébastien“ ist ein hypertrophes, sinnlich überreiztes Produkt der décadence, das ob seiner freizügigen Darstellung des Märtyrers auf den Index der katholischen Kirche geriet. Selbst gekürzt dauert es noch fast fünf Stunden, was schon die zeitgenössische Hörerschaft überfordert hat. Heute wird es praktisch nicht mehr aufgeführt – was insofern schade ist, als in der Musik einige Perlen zu finden sind: herrliche Chöre und Orchestersätze, die zum Besten zählen, was Debussy komponiert hat. Insofern darf man diese schon 2005 aufgenommene Einspielung einer stark gekürzten Version des Werks begrüßen, zumal neben dem SWR Orchester Baden-Baden und Freiburg und dem Collegium Vocale Gent vier exquisite Vokalsolisten zur Verfügung standen.

Sylvain Cambreling
Sylvain Cambreling

Debussy: Le Marytre de Saint-Sébastien

Heidi Granz Murphy (Sopran), Dagmar Pecková (Mezzosopran), Nathalie Stutzmann (Alt), Dörthe Lyssewski (Sprecher), Collegium Vocale Gent, SWR Symphonieorchester, Sylvain Cambreling (Leitung)
SWRmusic

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