Die erste Sonate von Charles Ives wird hierzulande selten aufgeführt und stellt für jeden Pianisten einen ernsten Brocken dar. Mit diesem Werk eröffnet Tamara Stefanovich ihr Solo-Album, das außerdem Bartóks „Improvisationen über ungarische Bauernlieder“, Messiaens „Cantéyodjayâ“ und Bachs „Aria variata alla maniera italiana“ BWV 989 enthält – eine Rarissimo-Zusammenstellung sozusagen. Stefanovich erweist sich als wandlungsfähige Interpretin, sensibel für die unterschiedlichen Strömungen der jeweiligen Musiken, energisch und, wo geboten, auch flexibel in der rhythmischen Ausformung. Das ist kein Album der leichten Kost, sondern verlangt genaue Konzentration. Die bietet Stefanovich bei ihrem Vortrag. Ives, dessen Sonate sich aus Ragtime, Blues, Märschen und Kirchenliedern speist, klingt dicht und stellenweise gekonnt sperrig, ähnlich bei Messiaen, während Bartók und Bach freier, luftiger, gesanglicher gelingen.
Influences
Ives: Klaviersonate Nr. 1
Bartók: Improvisationen über ungarische Bauernlieder op. 20
Messiaen: Canteyodjaya
Bach: Aria variata alla maniera italiana BWV 989
Tamara Stefanovich (Klavier)
Pentatone