Max Reger kennt man heute als den Mann der Orgel, er selbst verstand sich indes als Universalist: In der Tat schrieb er für alle nur erdenklichen Besetzungen – er wusste auf der Klangfarbenklaviatur des spätromantischen Orchesterapparats ebenso prachtvoll zu spielen wie auf der Königin der Instrumente. Und für die Geige hat er mit solcher Fantasie das schwärmerische Melos unendlich strömender Kantilenen ersonnen, als wolle er Beethoven und Brahms nicht nur huldigen, sondern diese Meister noch überbieten. Regers einstündiges Violinkonzert A-Dur ist ein episch-ausuferndes Riesenwerk, das mit Tanja Becker-Bender seine ideale Interpretin gefunden hat. Sie setzt ihre edel-zarte Süße wohldosiert, ohne Schluchzer und falsche Gefühligkeit ein, ihre geigerische Souveränität ist bestechend. Mit vornehm warmem Klang, kluger Phrasierung und Transparenz steht ihr das Konzerthausorchester Berlin zur Seite.
CD-Rezension Tanja Becker-Bender
Schwärmerisch spätromantisch
Phantastisch: Tanja Becker-Bender ist für Regers liedhaftes Violinkonzert die ideale Solistin
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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