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Rezension Teodor Currentzis – Mahler: Sinfonie Nr. 6

Irritierender Klang

Wer über die Mängel der Aufzeichnung hinweg hören kann, bekommt von Teodor Currentzis einen frischen und spannenden Mahler vorgesetzt.

vonJohann Buddecke,

Hoppla, was ist bei der Einspielung passiert? Der erste Höreindruck verwundert. Doch nicht die Interpretation von Teodor Currentzis und MusicAeterna des wuchtigen Allegro energico überrascht, denn ganz im Gegenteil weiß Currentzis, Gustav Mahlers schwergewichtige Orchestrierung in seiner sechsten Sinfonie wohldosiert zu bändigen. Vielmehr verwundert der Klang der Aufnahme in seiner Balance. Einzelne Orchestergruppen wirken abgetrennt vom Klangkörper, was gerade im marschierenden Scherzo auf Kosten von Currentzis’ Detailfreude geht und den Gesamtklang insgesamt aggressiv wirken lässt. Das tragische Finale inklusive des strahlenden, von den Blechbläsern getragenen Allegro, hier musikalisch solide herausgearbeitet, leidet wie alles andere unter mangelnder Transparenz und fehlender Dynamik – ebenfalls technikverschuldet. Wer aber über die Mängel der Aufzeichnung hinweg hören kann, bekommt einen frischen, bisweilen kräftigen und spannenden Mahler vorgesetzt.

Mahler: Sinfonie Nr. 6

MusicAeterna, Teodor Currentzis (Leitung)
Sony Classical

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