In seinem Einführungstext zu Strawinskys Sacre schreibt Teodor Currentzis: „Grenzüberschreitung nicht als Übung, sondern als Lebensweise“. Das trifft es: Mit seinem Orchester MusicAeterna hat er das einstige Skandal-Ballett aufgenommen, mit allen Risiken und Nebenwirkungen: mit einer Schärfe, die stellenweise etwas Chirurgisches hat; mit einer Prägnanz, die den diffizilen Rhythmen schonungslos gerecht wird; mit einer federnden Wachheit; mit einem jederzeit plastischen Einsatz der Solo-Instrumente, mit dem Mut zu schroffen, radikalen Übergängen, aber auch zu lang gezogenen Steigerungen. Das atmet, wuchtet. Diese Aufnahme ist keine Verharmlosung, sie basiert nicht auf Verlegenheit, sondern auf Waghalsigkeit – kein Wunder, dass die Triller Thriller-Charakter besitzen. Der Tanz ist bei Currentzis keine Übung der Grazie, sondern der Ekstase. In Extrembereichen fühlt er sich am wohlsten.
CD-Rezension Teodor Currentzis – Strawinsky: Le Sacre du Printemps
Triller als Thriller
Diese Aufnahme ist keine Verharmlosung, sie basiert nicht auf Verlegenheit, sondern auf Waghalsigkeit
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Teodor Currentzis wurde in Griechenland geboren und zog Anfang der 1990er-Jahre in seine jetzige Heimat Russland, wo er in St. Petersburg am Konservatorium Dirigieren bei Professor Ilya Musin studierte. Er ist Künstlerischer Leiter der Staatsoper und des Balletts Perm sowie Künstlerischer Leiter…
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