Die erste Nummer hebt an wie ein klassischer Folksong mit gechillt-jazzigen Töne an, um schließlich wie eine überdrehte Operette oder schrille Opernparodie zu klingen. Schwer zu sagen, was man hier eigentlich hört. Aber schnell ist klar: Die aus Rumänien stammende Sängerin Teodora Brody verfügt über ein enormes stimmliches Potenzial – und konnte als Begleitung für ihre Crossover-Vocals das London Symphony Orchestra gewinnen. Was wie wilde Improvisation klingt, entpuppt sich als die Romanian Rhapsody No. 1 von George Enescu. Der zweite Track nimmt Beethovens „Mondschein“-Sonate als Ausgangspunkt, im Weiteren dienen Werke Bartóks und Pachelbels als Material für eine überbordende vokale wie orchestrale Ausgestaltung. Das ist definitiv nichts für Puristen. Aber wer Spaß hat an gut gemachter musikalischer Grenzüberschreitung, kommt hier voll auf seine Kosten.
Rhapsody
Werke von Enescu, Beethoven, Bartók u. a.
Teodora Brody (vocals), London Symphony Orchestra, Robert Ziegler (Leitung)
Signum Classics