Elgars berühmtes Violinkonzert vom Ende der Glanzzeit des wohl britischsten Komponisten und seine während des Ersten Weltkriegs entstandene Violinsonate. Zumindest das erste Werk ist ein Selbstläufer, könnte man meinen. Aber trotz der unbestreitbar hohen Kompetenzen des Royal Philharmonic Orchestra für dieses Repertoire und gerade wegen der virtuosen Verve des Pianisten Michael Korstick halten die Aufnahmen kurz vor dem musikalischen Olymp inne. Denn Thomas Albertus Irnbergers Partner legen so viel souveränes Können und repräsentationsfreudige Sicherheit in Elgar, dass die nicht nur distinguierten Stücke eine spürbare Dimension zu kühl geraten. Irnberger scheint umgeben von Eisblumen, die er diesmal nicht zum Schmelzen bringen kann. Fast schade ist das, weil er mit jedem Ton seine hohe Affinität zur Melodik und den technischen Schwierigkeiten Elgars bestätigt.
Elgar: Violinkonzert op. 61 & Violinsonate op. 82
Thomas Albertus Irnberger (Violine), Michael Korstick (Klavier), Royal Philharmonic Orchestra, James Judd (Leitung)
Gramola