Zwei Männer, eine Frau, Eifersucht, Entführung, Umsturzversuche – und das Ganze im Revolutionsjahr 1848. Diese Zutaten bestimmen Albert Lortzings Oper „Regina“, nah am Puls der damaligen Befreiungstendenzen. Das Werk zeigt eine ganz andere Seite des Komponisten von „Zar und Zimmermann“, der allerdings selbst den Aufständen kritisch gegenüberstand. Dirigent Ulf Schirmer gelingt mit dem Münchner Rundfunkorchester eine sehr atmosphärische Interpretation, markant ausgearbeitete solistische Passagen und ein Gesamtklang, der reich an Nuancen ist. Plakative Effekte und grobes Geklingel werden geschickt vermieden. Stattdessen bestimmt eine natürliche Spielfreude, Lockerheit und Temperament das Geschehen. Das gilt auch für die Chorpartien. Dazu passt das rundum gut aufgestellte Sängerensemble mit schlank geführten Vokallinien, vorwiegend angenehmen Stimmfärbungen und einer erfreulich verständlichen Diktion.
Lortzing: Regina
Prager Philharmonischer Chor, Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer (Leitung)
cpo