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Rezension Virpi Räisänen – Blicke mir nicht in die Lieder

Brennen und Drängen

Mezzosopranistin Virpi Räisänen und das Quatuor Danel offenbaren intensive und doppeldeutige Klangwelten in Preziosen von Mahler, Weinberg und Respighi.

vonRoland H. Dippel,

Der helle Mezzosopran der Neue-Musik-erprobten Virpi Räisänen, einer ehemaligen Geigerin, fügt sich mit dem Quatuor Danel in den für Streicher arrangierten Kleinstücken zu eindringlichen, ja drastischen Klangverbindungen. Mahlers „Liebst du um Schönheit“ ist hier kein schwelgerischer Hymnus. Dafür brennt sich die nachdenkliche und intensive Singstimme mit fast ängstlichem Drängen in die breiten Streichertöne, als ginge es nicht um Gewissheit, sondern um Verlustangst. Ähnlich Poröses und Doppeldeutiges gibt es in den anderen Rückert-Liedern. Das ist also auch in den zwei beeindruckenden Weinberg-Stücken eine Sammlung von Stimmungen und Momenten, in und an denen die Fragilität menschlicher Situationen an die komponierte Oberfläche tritt. Hinter dem Gesangspart offenbaren sich gleißende, schroffe und melancholische Akzente. Kein Wohlfühl-Album, aber eines mit hoher künstlerischer Ehrlichkeit.

Virpi Räisänen
Virpi Räisänen

Blicke mir nicht in die Lieder
Mahler/Neyrinck: Rückert-Lieder & Ablösung im Sommer, Wantenaaar: Ich hatte viel Bekümmernis, Weinberg: Improvisation & Romance, Respighi: Il tramonto

Virpi Räisänen (Mezzosopran), Quatuor Danel
Alba

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