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CD-Rezension Vivica Genaux – Hommage à Vivaldi

Der andere Vivaldi

Vivaldis Sakralmusik ist noch immer ein Geheimtipp. Dabei haben diese Stücke mitunter das Temperament und die Dramatik der Konzerte

vonEcki Ramón Weber,

Fluch der Popularität: Seine „Quattro stagioni“ laufen auf allen Kanälen. Aber dass Vivaldi auch lohnende Opern und Sakralwerke geschrieben hat, ist noch immer ein Geheimtipp. Seine geistlichen Kompositionen haben mitunter das Temperament und die Dramatik der Konzerte. Etwa die Motette „In turbato mare irato“: Vivica Genaux, Rubén Dubrovsky und das Bach Consort Wien stürzen sich mit Lust in die aufgewühlten Fluten dieses wütend tobenden Meeres. Das hat Verve, ist blitzend, farbenprächtig, voller Glut. Die Oper hatte damals eben auch in der Kirche ein Wörtchen mitzureden. Ebenso in der fulminanten Psalmvertonung „Nisi dominus“ mit Seufzern, Klage, Euphorie, Glückseligkeit. Genauso überzeugend ist der Wiener Kammerchor in einem atmosphärischen Kyrie und einem ausdrucksvollen Credo. Die reine Freude!

Hommage à Vivaldi
In turbato mare irato RV 627
Kyrie RV 587
Nisi Dominus RV 608
Credo RV 591
Sum in medio tempestatum RV 632

Vivica Genaux (Mezzosopran), Wiener Kammerchor, Bach Consort Wien, Rubén Dubrovsky (Leitung)
Sony Classical

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