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Rezension Yannick Nézet-Séguin – Brahms: Sämtliche Sinfonien

In gewohnten Bahnen

Unauffällig und ohne ästhetische Neuerungen wandern das Chamber Orchestra of Europe und Yannick Nézet-Séguin durch Brahms‘ Sinfonien.

vonChristoph Vratz,

Das Chamber Orchestra of Europe und Yannick Nézet-Séguin haben gemeinsam schon Mozarts wichtigste Opern gestemmt, und sie haben Zyklen erarbeitet mit Sinfonien von Beethoven, Schumann und Mendelssohn. Jüngster Neuling im gemeinsamen Katalog sind die Sinfonien von Johannes Brahms. Der ästhetische Ansatz des Dirigenten ist nicht neu. So treten etwa die Blechbläser gern spitz hervor. Das wirkt kantig und frisch, steht aber im Gegensatz zu einigen gewählten Tempi. Die sind oft unauffällig und decken sich mit etlichen interpretatorischen Entscheidungen. Zwar ist dieser Brahms-Zyklus insgesamt ein guter, aber ein guter mit Abstrichen. Vieles verläuft zu sehr in gewohnten Bahnen, wie man es bei Brahms schon häufig hat hören können. Das ist eigentlich zu wenig. Sucht man nach einer innovativen Gesamteinspielung aus jüngerer Vergangenheit, so landet man bei Adam Fischer und dem Dänischen Kammerorchester.

Yannick Nézet-Séguin
Yannick Nézet-Séguin

Brahms: Sämtliche Sinfonien

Chamber Orchestra of Europe, Yannick Nézet-Séguin (Leitung)
Deutsche Grammophon

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