Selten sind sie geworden, die wirklich durchdachten Aufnahmen. Doch Yannick Nézet-Séguin ist kein Mann fürs Gewöhnliche, sondern ein Pult-Magier, der ein klares Klangbild ebenso schätzt wie kluge Gedanken. Und so ist Strawinskys wildes Sacre eben nicht nur eine Maßarbeit an Präzision und Rhythmus zum 100. Geburtstag des einst skandalträchtigen Werkes, sondern auch ganz in der Tradition „seines“ Philadelphia Orchestra: Das sorgte nämlich 1922 für die amerikanische Erstaufführung. Und zwar mit seinem legendären Chef Leopold Stokowski – vor dem nun wiederum sein jüngster Nachfolger sich mit drei Bach-Transkriptionen aus der Feder des kontroversen Exzentrikers verbeugt. Sattsam bekannte Orgel-Hits, deren orchestralen Rausch der kanadische Dirigent klare Konturen verpasst. Ohne Stokowski/Bach seinen ausgelassenen, kraftvollen Sound zu nehmen – was dann wieder die Brücke zu Strawinsky schlägt.
CD-Rezension Yannick Nézet-Séguin
Im Rausch der Klänge und Gedanken
Inspiriert: Yannick Nézet-Séguin wählt für seinen CD-Einstand beim Philadelphia Orchestra neben Strawinskys legendärem „Sacre“ auch Bach-Bearbeitungen seines Vorgängers Leopold Stokowski
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Bereits im Alter von zehn Jahren träumte Yannick Nézet-Séguin davon, Dirigent zu werden. Doch zunächst begann für den 1975 geborenen Kanadier die musikalische Laufbahn am Klavier. In seiner Heimatstadt Montreal gewann er mit seinem Spiel schon früh Preise. Später studierte er am…
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