Das gesamte Projekt verdient eine Auszeichnung. Yury Martynov hat als erster Pianist Beethovens neun Sinfonien in der Liszt-Bearbeitung an (verschiedenen) historischen Flügeln aufgenommen. Nun steht diese Edition neben den Einspielungen mit Scherbakow, Biret und Katsaris. Martynov sitzt nicht nur an Flügeln des 19. Jahrhunderts, er hat auch ihre entsprechenden Spielweisen verinnerlicht. Das ihm ermöglicht oft zügige bis rasante Tempi und schroffe Kontraste. Doch ist Martynov klug genug, darüber nicht die großen Linien zu vergessen. Sein Spiel ist unmittelbar und technisch über alle Zweifel erhaben, im Leisen kann er geheimnisvoll flüstern und schattieren. In Akkordgewittern vergisst er nicht die erforderliche Leuchtkraft im Diskant. Davon zeugt nun auch die Aufnahme der Neunten, aufgenommen auf einem Blüthner-Flügel von ca. 1867. Beethovens sinfonischer Geist wurde großartig eingefangen.
CD-Rezension Yury Martynov
Schroffe Kontraste
Unmittelbar und technisch über alle Zweifel erhaben: Yury Martynov komplettiert mit der Neunten seine Beethoven-Edition
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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