Dass Kultur ein Grundbedürfnis aller Bürger ist, wusste schon Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen. 1787 ließ er, etwa zeitgleich zum Bau des eigenen Residenzschlosses, auch das Theater Koblenz nach Plänen des Architekten Peter Joseph Krahé errichten. Bis heute zeugt die Inschrift „vicinis suis“ – auf deutsch: „seinen Nachbarn“– am Obelisken vor dem Haus am Deinhardplatz von diesem Geist. 1869 im Stil des Historismus umgestaltet und 1937/1952 modernisiert, wurde das Theater in den 1980er-Jahren umfassend renoviert und dabei möglichst nah an auf den Zustand von 1787 zurückgeführt.
Heute ist das denkmalgeschützte Rangtheater der einzige erhaltene klassizistische Theaterbau am Mittelrhein und Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Zur Einweihung nach nur siebenmonatiger Bauzeit wurde im November 1787 Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ dargeboten. In Spitzenzeiten feiert das Theater 25 Premieren im Jahr, von der Barockoper bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Werke. Im Sommer gibt es Opern-Air-Musiktheater auf der Festung Ehrenbreitstein. Das Haus arbeitet intensiv mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie zusammen.