Liebes Publikum, liebe Klassikbegeisterte, liebe Freunde der KAP,
Musik ist jetzt, hier, gerade, heutig. Als Zeitkunst kann sie nicht anders – darum bleibt immer ein wesentlicher Moment Rätselhaft-Überraschendes, Unvorhersehbares, ja Magisches, und darum lieben wir sie sehr. So wie wir die Werke immer neu zum Klingen bringen, so hören Sie, liebes Publikum, die Musik im Konzert immer neu und anders und so haben die Komponist*innen ihre Tonschöpfungen mit den Erfahrungen von gestern inmitten ihrer Zeit geschrieben – und nicht selten haben sie dabei eine Tür zu einer neuen Welt aufgetan, haben „Zukunftsmusik“ geschrieben. Einige dieser Scharnierwerke bilden einen roten Faden durch unsere gesamte Spielzeit 2023-24, zu der wir Sie sehr herzlich einladen möchten.
Ohne Frage ist Ludwig van Beethoven ein Zukunftsmusiker: seine Werke brechen aus bekannten Formen aus, reißen Gattungs-Grenzen nieder und sprengen vielerlei Dimensionen. Die Auseinandersetzung mit dessen Sinfonik begleitet uns seit vielen Jahren und wird mit der Aufnahme der 9. Sinfonie im Pierre Boulez Saal ihren Höhe- und Endpunkt finden, dokumentiert als Werkzyklus bei SONY Classical. Beethoven war aber viel mehr als ein Zukunftsmusiker: er war dem Irdische-Menschlichen und insbesondere der Natur eng verbunden, nicht nur in seiner „Pastoral“-Sinfonie. Und so widmen wir der engen Verbindung von Musik, Klang und Natur einen weiteren Programm-Schwerpunkt.
In der Saison 2023-24 begrüßen wir renommierte Gäste wie die Pianist*innen Martin Helmchen und Kirill Gerstein, die Geiger*innen Isabelle Faust, Antje Weithaas, Veronika Eberle, Daishin Kashimoto und Christian Tetzlaff, die Bratschistin Tabea Zimmermann, die Cellist*innen Julia Hagen, Bruno Delepelaire und Steven Isserlis, die Sängerinnen Anna Prohaska, Christiane Karg und Adèle Charvet sowie weitere international gefeierte Solist*innen, darunter Avi Avital, Christoph Sietzen, Emmanuel Pahud und François Leleux. Am Pult stehen zudem Gastdirigent*innen wie Marta Gardolińska, Duncan Ward, Bas Wiegers und Paul McCreesh. Der tschechische Dirigent und Cembalist Václav Luks, Residenzkünstler der Saison 2022-23, bleibt uns für zwei weitere Jahre als Künstlerischer Partner der Sanssouci-Konzerte erhalten.
Besonders freuen wir uns auf die Pianistin Anna Vinnitskaya, die ihre Residenz bei unserem Saisonstart am 2. September im Nikolaisaal Potsdam mit Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 1 eröffnet.
Die Potsdamer Winteroper im Schlosstheater im Neuen Palais trägt seit ihrer Gründung 2005 die 250-jährige Operntradition Potsdams in die Gegenwart. In diesem Jahr übernimmt erstmals Justin Doyle, Chefdirigent des RIAS Kammerchores, die Leitung und begibt sich gemeinsam mit dem englischen Regisseur Joe Austin auf Spurensuche nach den Verbindungen zwischen zwei Werken: Judith Weirs zweiaktige Oper „Blond Eckbert“ nach einem Märchen von Ludwig Tieck erklingt gemeinsam mit Georg Friedrich Händels „Pastorale“ in zwei Aufzügen „Acis und Galatea“, die auf den mythisch-antiken Stoffen Ovids beruht.
Eine Kammermusikreihe im Potsdamer Palais Lichtenau, die Konzertreihe KAPmodern und unsere Treffpunkt-Reihe KAPmeets sowie langjährige Kooperationen, unter anderem mit dem Museum Barberini und der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, vervollständigen auch in dieser Spielzeit wieder unser abwechslungsreiches Konzertangebot.
Um allen Menschen einen Zugang zur Musik zu ermöglichen, bieten wir vielfältige Formate von interaktiven Familienkonzerten über Workshops für Schulen und Kitas an. Mit dem Modellvorhaben „Musik schafft Perspektive“, das 2017 mit dem BKM Sonderpreis „Kultur öffnet Welten“ ausgezeichnet wurde, verankern wir kulturelle Bildung, Teilhabe und Chancengerechtigkeit nachhaltig im Stadtteil Potsdam-Drewitz.
Wir freuen uns auf Sie!