Liebe Klassikbegeisterte und -neugierige,
es ist mir eine große Freude, Ihnen die neue Saison 2023/24 am Konzerthaus Berlin genauer vorstellen zu können. Ich hoffe, Ihnen viele Gründe zu geben, uns in unserem schönen Schinkelbau am Gendarmenmarkt im Herzen der Hauptstadt zu besuchen. Konzerthaus und Konzerthausorchester Berlin empfangen nicht nur wie gewohnt viele renommierte musikalische Gäste, sondern blicken auch einer besonderen Spielzeit entgegen: Mit Joana Mallwitz tritt eine neue Chefdirigentin ihr Amt an!
Unsere „Neue“ freut sich schon riesig auf das Berliner Publikum und fühlt sich bei uns „genau am richtigen Ort“– genau so hat es Joana Mallwitz erst kürzlich formuliert. Begeisterung für Musik, höchster künstlerischer Anspruch und große Bühnenpräsenz zeichnen sie aus. Mit neuen Entdeckungsformaten aber auch persönlichen Einführungen vor ihren Konzerten zeigt sie außerdem von Anfang an, dass ihr neben künstlerischer Qualität auch die Vermittlung am Herzen liegt.
Unsere Saisoneröffnung am 31. August steht ganz im Zeichen des Anfangs: Joana Mallwitz dirigiert das Konzerthausorchester Berlin mit den ersten Sinfonien von Sergej Prokofjew, Kurt Weill und Gustav Mahler. Wenig später am 3. September sind Sie sehr herzlich eingeladen, unsere neue Chefdirigentin am Tag der offenen Tür willkommen zu heißen. In ihrer ersten Spielzeit widmet sie sich neben bedeutendem Kernrepertoire aus Klassik und Romantik unter anderem einem Weill-Schwerpunkt mit den „Sieben Todsünden“ und der 2. Sinfonie, Strawinskys „Le sacre du printemps“, Brittens „War Requiem“ und Donnacha Dennehys 2020 für unseren Artist in Residence Augustin Hadelich geschriebenem Violinkonzert, das beim Musikfest Berlin erklingen wird.
Es freut mich besonders, für Joana Mallwitz‘ erste Saison mit Augustin Hadelich einen von ihr hochgeschätzten Künstler als Artist in Residence gewonnen zu haben, der sich als einer der gefragtesten Geiger seiner Generation etabliert hat. Als Solist mit dem Konzerthausorchester Berlin unter Joana Mallwitz und Iván Fischer ist er in drei Programmen zu erleben, darunter mit den großen Violinkonzerten von Brahms und Dvořák. Hinzu kommen ein Bach-Solo-Rezital, Kammermusik und ein Konzert mit den Berliner Barock Solisten.
Beim Festival „Mostly Mallwitz“ vom 22. bis 26. November 2023 ist sozusagen geballt Gelegenheit, unsere neue Chefdirigentin in vielen Facetten kennenzulernen: Am Klavier mit Orchestermitgliedern für Schuberts „Forellenquintett“, moderierend und leitend zur Premiere ihrer „Night Sessions“ oder dirigierend bei Wandel- und Familienkonzerten, die von Tanzrhythmen getragen werden.
Die traditionelle Formatvielfalt am Konzerthaus Berlin erweitert unsere neue Chefdirigentin um zwei weitere ungewöhnliche Reihen: Bei den „Expeditionskonzerten“ nimmt Joana Mallwitz das Publikum zunächst am Klavier mit ins Innere großer Werke. Anschließend wird das ganze Stück gemeinsam mit dem Konzerthausorchester aufgeführt.
Auf die an Freitagen um 21.30 Uhr beginnenden „Night Sessions“ bin ich schon extrem gespannt, denn sie sind eine absolute Premiere. In den von Joana Mallwitz moderierten und dirigierten Folgen in ungewöhnlicher Bühnensituation geht es um Themen wie „Puls“ oder „Improvisation“. Gemeinsam mit unserem Konzerthausorchester empfängt sie spannende Gäste, mit denen sie die Themen dem Publikum musikalisch und im Gespräch vermitteln.
Vom 22. Februar bis 3. März 2024 widmen wir unsere traditionelle Hommage der großen Pianistin Elisabeth Leonskaja, die Konzerthaus und Konzerthausorchester Berlin seit vielen Jahren verbunden ist. Auf dem Programm stehen unter anderem Griegs Klavierkonzert, beide Klavierkonzerte von Brahms, Beethovens letzte Klaviersonaten, Werke der Zweiten Wiener Schule, Schumanns Klavierquintett mit dem Konzerthaus Quartett und ein öffentlicher Meisterkurs mit Studierenden der Hochschule für Musik Hanns Eisler.
Ehrendirigent Iván Fischer steht kommende Saison erneut bei drei Programmen am Pult, unter anderem mit Werken von Dvořák, Bartók und Glass. Die erfolgreiche Reihe „Mittendrin“, bei der das Publikum mitten im Orchester sitzt, dirigiert und moderiert er natürlich weiterhin. Auch unser ehemaliger Chefdirigent Christoph Eschenbach ist wieder mehrfach zu Gast. Er interpretiert mit dem Konzerthausorchester beispielsweise Bruckners Siebente, Werke von Franz Schreker und Tschaikowskys „Pathétique“.
Die in der vergangenen Saison erfolgreich eingeführte Reihe „8Zehn30“, die jeweils ein großes sinfonisches Werk in einstündigen Afterwork-Kurzkonzerten bietet, möchte ich allen ans Herz legen, die anschließend noch Berlin erkunden oder mit den Musikern und Musikerinnen des Orchesters den Abend bei einem Getränk im Beethoven-Saal ausklingen lassen wollen.
Für Familien mit Kindern hat das Konzerthaus Berlin in der kommenden Saison wieder ein umgfangreiches Programm geplant – darunter natürlich unser KinderTag mit dem Konzerthausorchester Berlin, der 2023/24 komplett märchenhaft wird!