Liebes Publikum,
wir freuen uns James Gaffigan seit Beginn der Spielzeit 2023/2024 als Generalmusikdirektor für die Komische Oper Berlin begrüßen zu dürfen.
Der Amerikaner, der für seine Leichtigkeit und seinen außergewöhnlichen kollaborativen Arbeitsgeist bekannt ist, hat als Dirigent von Symphonieorchestern und Opern internationales Aufsehen erregt. Gaffigan ist in der einzigartigen Position, Musikdirektor an zwei internationalen Opernhäusern zu sein. Seit der Spielzeit 2023/24 ist er Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin, und bereits in seiner zweiten Saison als Musikdirektor des Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia.
In seiner ersten Saison als Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin wird Gaffigan in der Spielzeit 2023/24 Produktionen von Jewgeni Onegin, Der Goldene Hahn, Der Fliegende Holländer und Le Nozze di Figaro leiten. Gaffigan legt Wert darauf, insbesondere auch junges Publikum anzusprechen und wird an der Komische Oper Berlin während der gesamten Spielzeit Kinderopern und weitere Angebote für Kinder leiten.
Ein besonderes Augenmerk legt er außerdem auf auf die Programme und Gestaltung der Sinfoniekonzerte. Seit August wird das Stammhaus in der Behrenstraße saniert, umgebaut und erweitert und für die Komische Oper Berlin geht es nun auch mit ihren Konzerten #RausInDieStadt. In dieser Saison können die Sinfoniekonzerte daher an folgenden Spielorten erlebt werden: von Konzerthaus Berlin, über Schillertheater, Ernst-Reuter-Saal bis Kindl-Areal Neukölln freuen wir uns darauf viele aufregende Locations mit Ihnen zu entdecken. Und nicht nur die Aufführungsorte sind neu und vielfältig, sondern auch das Programm. Nach dem Auftakt der Sinfoniekonzerte am 4. November mit der polnischen Dirigentin Marzena Diakun, die neben Rachmaninows Sinfonischen Tänzen auch das gleichnamige Werk von Hans Winterberg zur Uraufführung bringt, dirigiert James Gaffigan sein erstes Sinfoniekonzert am 8. Dezember 2023 im Schillertheater. Unter dem Titel 1923, bringt er musikalische Meisterwerke in den Konzertsaal, die ein vielfältiges, künstlerisches Abbild ihrer Zeit darstellen. In Form eines dokumentarischen Konzerts erforscht das Orchester der Komischen Oper Berlin unter der Leitung des Generalmusikdirektors die Klangfarben eines Jahres und taucht anhand von Zeitzeugnissen, wie historischen Tagebucheinträgen, 100 Jahre in die Geschichte zurück.
Mit einer Brücke über Hudson, Seine und Bosporus folgt Gaffigan im gleichnamigen Neujahrskonzert einer – geographisch frei interpretierten – Flussfahrt der Welt-Musiken. Und das mit prominenter Unterstützung: Pianist Fazıl Say kehrt zurück an die Komische Oper Berlin und präsentiert Maurice Ravels farbenreiches Klavierkonzert. Cem Adrian, einer der vielfältigsten türkischen Popsänger und ein Stimmkünstler sondergleichen, präsentiert seine sehnsuchtsvollen Songs im sinfonischen Gewand.
Im Rahmen des Festivals Schall&Rausch auf dem Berliner Kindl-Areal stellt das Orchester der Komischen Oper Berlin zwei Meister der Opulenz in ungewöhnlichem Setting einander gegenüber: David Bowie und Anton Bruckner. David Bowies Album Heroes entstand 1977 in den Berliner Hansa Studios und bildet bis heute einen Meilenstein im außergewöhnlichen OEuvre Bowies.
Gemeinsam mit Produzent Brian Eno widmet er sich unter anderem im instrumentalen Stück Neuköln dem (falschgeschriebenen) Berliner Bezirk und seinen Bewohner:innen. Nun erklingt das Album, neu für Orchester arrangiert, an dem Ort, wo es hingehört: im Herzen Berlin-Neuköllns. Dem stellt Generalmusikdirektor James Gaffigan mit Anton Bruckners 6. Sinfonie ein Werk gegenüber, das stilistisch kaum weiter entfernt sein könnte – aber mit vielfältigen und raumgreifenden Klängen gemeinsam mit Heroes das Vollgutlager zum Klirren bringt.
Im letzten von ihm dirigierten Sinfoniekonzert der Saison, Go east!, wirft Gaffigan einen musikalischen Blick zurück und spürt vergessenen Bögen der Musikgeschichte nach: Von Leipzigs »Sohn« Johann Sebastian Bach zu Ruth Zechlin, die als eine der wichtigsten Komponist: innen der DDR mit ihrer Polyphonie Bach ein musikalisches Denkmal setzte. Und vom gebürtigen Leipziger Richard Wagner zu Siegfried Matthus – zwei Musiktheater-Pioniere, die in ihrer jeweiligen Zeit ihresgleichen suchten. Denk’ ich an Ostdeutschland … denk’ ich Musik!
Gaffigan, der sich leidenschaftlich für die musikalische Nachwuchsförderung einsetzt, wuchs in New York City auf und besuchte die LaGuardia High School of Music & Art and Performing Arts, bevor er sein Dirigierstudium begann. Er ist davon überzeugt, dass es möglich ist, durch den Zugang zu musikalischer Bildung in den Konzertsälen endlich einen Gesamtquerschnitt der Gesellschaft abzubilden und die herkunfts- und geschlechtsbezogene Diskrepanzen, die bis heute in der darstellenden Kunst bestehen, zu verringern.
Wir freuen uns darauf dies mit James Gaffigan und Ihnen gemeinsam ab dieser Saison umzusetzen.
Ihre
Komische Oper Berlin