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Aperghis: Avis de Tempête

„Eine Oper wie ein Sturm“ stellte sich der 1945 in Athen geborene Komponist Georges Aperghis vor. Und in der Tat bricht bereits mit den ersten Klängen des knapp einstündigen Werkes ein wahrer Klangsturm los: Verzerrte elektronische Klänge, englisch-französisches Kauderwelsch, nervös-hysterisches Soprangeschrei, atemlose Rezitationen, surreal-hypnotisierende Geräusche. Ein Ereignis jagt das nächste, Momente der Ruhe sind selten und deswegen verstörend.

Bilder, Informationen und Klänge werden wie in einem Tornado wild durcheinandergewirbelt. Gewohnheiten sollen aufgehoben, die bestehende Ordnung soll zerstört werden. Sich nur auf eine Sache zu konzentrieren, wird unmöglich – Parallelen zu unserer digitalen Multitasking-Welt sind nicht ausgeschlossen. Es sind faszinierende Welten, die der Komponist Georges Aperghis in seiner 2004 in Frankreich uraufgeführten Oper „Avis de Tempête“ heraufbeschwört. 

1976 gründete er das „Atelier Théâtre et Musique“, mit dem er seine kompositorische Praxis völlig erneuerte. Von nun an arbeitete er sowohl mit Musikern wie auch mit Schauspielern und bezieht seitdem in seine Stücke alle Formen vokaler, instrumentaler, gestischer und szenischer Techniken gleichberechtigt ein. Mit scheinbar unerschöpflicher Erfindungskraft schuf er einen sehr persönlichen Stil, der ernst und gleichzeitig humorvoll, sowohl traditionsverbunden als auch frei von institutio-nellen Zwängen ist. Ein wahres Fest für alle Klangfetischisten mit starken Nerven. (Julia Hellmig)

Interpreten

Hermann Bäumer (Leitung)
Anselm Dalferth (Regie)
SWR Experimentalstudio

Termine

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