Sucht man die Gemeinsamkeit in den Werken, die das Philharmonische Orchester Heidelberg für sein erstes Konzert dieser Spielzeit ausgewählt hat, so ist es deren Spiel mit Klarheit und Undurchsichtigkeit. Wo in Ligetis Avantgarde-Klassiker „Lontano“ mit irisierenden Clustern ein Wechselspiel zwischen klanglicher Schärfe und Unschärfe stattfindet, wird in Tōru Takemitsu „Michi“ („Paths“) der Dämpfer der Solotrompete so eingesetzt, dass der Klang des Instruments dialoghaft zwischen klar und dumpf changiert. Dem Werktitel nach ließ Charles Ives seine Zuhörer im Unklaren mit seinem Stück „The Unanswered Question“, seiner „Unbeantworteten Frage“. Und auch Gustav Mahlers erste Sinfonie, die den Abend beschließt, spielt mit den beiden Polen, sprach doch der Komponist hier selbst von „Wahrheit und Dichtung in Tönen“. Mit dem Konzert ist das Philharmonische Orchester erstmals im neueröffneten Heidelberg Congress Center zu erleben – die Unklarheit über die Akustik wird sich dann endlich lichten. (PE)
Clément Schuppert (Trompete), Philharmonisches Orchester Heidelberg, Mino Marani (Leitung)
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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