Der Besuch einer Aufführung von Wagners „Tristan und Isolde“ sollte 1879 Emmanuel Chabriers Leben nachhaltig verändern: Hatte der ausgebildete Geiger und Pianist bis dahin nur gelegentlich neben seiner Arbeit im Pariser Innenministerium komponiert, verschrieb er sich fortan ganz der Musik. Nur ein Jahr später legte er mit den „Pièces pittoresques“ einen so originellen wie waghalsigen Klavierzyklus von Naturbildern vor, dass manch ein Komponistenkollege darin gar den Aufbruch in ein neues Zeitalter der französischen Musik sah. Allein auf den Spielplänen fristet der wandlungsfähgie Tonschöpfer eher ein Schattendasein. Die Brandenburger Symphoniker stellen mit der „Suite pastorale“ nun Chabriers raffinierte Orchestrierung von vier jener Naturbilder ins Rampenlicht.
Einen unumstößlichen Platz im Repertoire hat hingegen Mozarts Doppelkonzert für Flöte und Harfe, in dem sich mit Fabian Johannes Egger der Gewinner des diesjährigen Aeolus-Bläserwettbewerbs als Solist in Brandenburg präsentieren wird. Kaum einer Vorstellung bedarf es indes Mendelssohns beliebter „schottischer“ Sinfonie, mit der Chefdirigent Andreas Spering das Konzert beschließt.
Jan Maier