Das Dreieck der Wiener Klassik, Haydn–Mozart–Beethoven, das jeder Mensch Mitteleuropas zu lernen hat, gehört zu den Sündenfällen des Schulwesens. Einengender kann man nämlich eine Epoche kaum behandeln. Auftritt Vicente Martín y Soler: Als Teenager wurde er in Madrid Kapellmeister des Fürsten von Asturien und späteren Königs Karl IV. und komponierte seine erste Oper. In seinen Zwanzigern suchte sich das gereifte Wunderkind einen neuen König und ging nach Neapel zu Ferdinand IV., wo er durch zwei Opern auffiel sowie durch eine Sinfonie, in der der König zwanzig Kanonen abzufeuern hatte. Auch in Venedig, Turin und Parma schrieb er Opern, ehe er in Wien einen neuen royalen Förderer und Verehrer fand: Kaiser Joseph II. Es waren drei fruchtbare Jahre, in denen er mit dem Librettisten Lorenzo da Ponte drei umjubelte Opere buffe schrieb, darunter „Una cosa rara“, die nun in Meiningen zur Erstaufführung kommt. Wien war übrigens nur die vorletzte Station im Leben des Kosmopoliten: 1795 ging er nach Sankt Petersburg, wo ihn mit Katharina der Großen eine weitere Herrscherin sehnlichst erwartete. (MT)
Soler: Una cosa rara
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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