„Dein Name ist eine Nummer, deine Geschichte ist ein Fall, du musst ein Gesuch aufsetzen, deine Hoffnung wird registriert werden: komm wieder in der nächsten Woche.“ – Dieser Refrain schlägt Magda Sorel immer wieder entgegen. Vom Konsul will sie ein Visum erwirken, um ihren Mann John, der als Widerstandskämpfer aufgeflogen und geflohen ist, im Nachbarland treffen zu können. Doch ihr Gesuch scheitert an der Kaltschnäuzigkeit und Bürokratie einer gefühllosen Amtszimmerdiktatur. Als Magda dann auch noch von Geheimagenten terrorisiert wird und ihr krankes Kind stirbt, entschließt sich John zur Rückkehr – mit katastrophalen Folgen. Gian Carlo Menotti erhielt für seine Oper „Der Konsul“ 1950, im Jahr der Uraufführung, den Pulitzer-Preis. Dem spätromantischen Stil verpflichtet, bevorzugte der 2007 verstorbene italoamerikanische Komponist eine schlanke Instrumentation mit klaren Klangfarben, die so zum Träger des Textes wird. Auch dieser stammt aus Menottis eigener Feder. Ungewöhnlich: Der Komponist schrieb das Libretto nicht zuerst, sondern zugleich mit der Musik und erzielte dadurch eine höchstmögliche Einheit von Wort und Ton. (Sören Ingwersen)
Menotti: Der Konsul
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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