Es ist noch gar nicht lange her, da betonten es Musiker und Musikliebhaber gerne, wenn sie über den vielzitierten Tellerrand blicken würden. Und meinten damit in aller Regel, dass man „das Andere“ auch ganz in Ordnung fand. Von einem Zeitalter der musikalischen Grenzöffnungen sind wir zwar nach wie vor weit entfernt (es wäre auch gar nicht wünschenswert), und doch gehören Ausflüge in fremde Genres fast schon zum guten Ton etablierter Ensembles. Insofern ist nicht spannend, dass die NDR Bigband und das Deutsche Symphonieorchester Berlin zusammenkommen, sondern womit sie das tun. Das Programm nämlich ist eine wilde Mischung aus Werken der britischen Jazz-Musikerin Nikki Iles sowie zwei Musikstücken von Geir Lysne, die sich musikalisch nicht einordnen lassen, und Ravels vermeintlich naivem „Ma mère l’oye“. Das Klavierstück erklingt in einer Bearbeitung für Bigband und Orchester durch den Jazz-Pianisten Florian Weber. Am Pult steht Wayne Marshall, klassisch ausgebildeter Organist und Pianist. Der Dirigent ist – na klar – auch als Jazzpianist und begnadeter Improvisator bekannt. (MT)
NDR Bigband, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Wayne Marshall (Leitung)
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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