Das ist wunderbar ausgedacht: Doktor Ox hat einen Gehilfen mit Namen Ygen, zusammen bilden sie das unschlagbare Wissenschaftler-Duo Ox-Ygen.
Dieser schöne Wortwitz entstammt einer Kurzgeschichte von Jules Verne, und es ist wenig verwunderlich, dass Jacques Offenbach sich dieser grotesken Geschichte musikalisch zuwandte. Denn der Komponist hatte ein Faible für eine nuancenreiche Sprache und Ironie. Für seine „Fantastische Operette ,Doktor Ox‘“ standen ihm diesmal Philippe Gilles und Arnold Motier als Librettisten zur Seite. Sie erzählen, wie das verschlafene Städtchen Quiquedonne aus seinem Phlegma geholt werden soll. Das neu erfundene Gas Oxygen soll die Stadt beleben, der Einsatz sorgt selbstverständlich aber erstmal für ein operettenhaft-heiteres Durcheinander.
Seit der hundertste Geburtstag des deutsch-französischen Komponisten auch hierzulande gefeiert wurde, freut man sich über eine kleine, aber feine Renaissance seiner Bühnenwerke. Auch diese opulente Satire aus der Feder Offenbachs verspricht beste Unterhaltung. (SB)